Von der "Heilanstalt Winnenthal" zum ZfP Klinikum Schloß Winnenden

Das Klinikum geht zurück auf die „Königliche Heilanstalt Winnenthal“, die als eine der ältesten Psychiatrien in Baden-Württemberg seit 1834 psychisch Kranke behandelt.

Dr. Albert Zeller prägte als erster Ärztlicher Direktor mit seinem humanen Umgang psychisch Kranker die Entwicklung der Psychiatrie in Deutschland. 

Als eines von sieben Zentren für Psychiatrie (ZfP) in Baden-Württemberg bietet das Klinikum mit vier Fachkliniken ein bedarfsgerechtes Leistungsspektrum in der Erwachsenenpsychiatrie. Der Hauptstandort des Zentrums liegt mitten in der Stadt Winnenden. Ergänzt wird er durch gemeindenahe Versorgungsangebote in Ellwangen und Schwäbisch Gmünd und bietet damit ein bedarfsgerechtes Komplettangebot in der Erwachsenenpsychiatrie für ein Einzugsgebiet mit rund einer Million Einwohnerinnen und Einwohnern (Rems-Murr-Kreis, Landkreis Ludwigsburg Süd und Ostalbkreis). Wer Beratung und Behandlung benötigt, kann diese - passend zum persönlichen Bedarf - in ambulanter, tagesklinischer, stationärer Form in Anspruch nehmen. Zusätzlich besteht die Möglichkeit einer stationsäquivalenten psychiatrischen Behandlung (StäB).

Neben der qualitativ hochwertigen Erfüllung der Kernaufgaben ist dem Klinikum die Öffnung nach außen sowie der Abbau von Hemmschwellen und die Entstigmatisierung psychisch Kranker ein wichtiges Anliegen. Zusätzlich zu Informationsveranstaltungen über psychische Erkrankungen lädt das Klinikum auch regelmäßig zu kulturellen Veranstaltungen wie Lesungen, Konzerten sowie Kunstausstellungen ein, um Begegnung und Dialog zu fördern.

Als einer der großen Arbeitgeber in Winnenden beschäftigt das Klinikum rund 1.200 Fachkräfte in 60 Berufen und bietet mehr als 80 Ausbildungsplätze in Zukunftsberufen an. Neben fairer Vergütung und sicheren Arbeitsplätzen sorgt eine Vielzahl von wertschätzenden Benefits für eine hohe Zufriedenheit der Beschäftigten.

50 Jahre Psychiatrie-Enquête

In diesem Jahr fällt die Aktionswoche rund um den Welttag der seelischen Gesundheit im Oktober mit einem besonderen Jubiläum zusammen: 2025 jährt sich zum 50. Mal die Veröffentlichung des Abschlussberichts der Psychiatrie-Enquête – einem Meilenstein in der Geschichte der psychiatrischen Versorgung in Deutschland.

In den 1970er Jahren waren die Zustände in vielen psychiatrischen Einrichtungen noch von Verwahrung geprägt. Menschen mit psychischen Erkrankungen lebten oft in großen, abgeschotteten Anstalten, ohne ausreichende therapeutische Angebote und ohne Perspektive auf gesellschaftliche Teilhabe. Die Enquête-Kommission, bestehend aus Fachleuten, Betroffenenvertreterinnen und -vertretern sowie Jurist*innen, machte diese Missstände öffentlich und formulierte umfassende Reformempfehlungen. Im Mittelpunkt stand eine gemeindenahe, patientenzentrierte und barrierefreie Versorgung, die psychisch erkrankte Menschen nicht länger als „Bürger zweiter Klasse“ behandelt.

Baden-Württemberg spielte bei der Umsetzung der Reformen eine wichtige Rolle. Aus den damaligen Psychiatrischen Landeskrankenhäusern entwickelten sich die heutigen Zentren für Psychiatrie (ZfP). Sie bieten heute moderne, wohnortnahe und sektorenübergreifende Behandlung an – von stationären Angeboten über Tageskliniken und Institutsambulanzen bis hin zu aufsuchenden Behandlungen wie der Stationsäquivalenten Behandlung (StäB). Diese Vielfalt ermöglicht es, Therapie in das gewohnte Lebensumfeld der Patient*innen zu bringen und Klinikaufenthalte zu verkürzen.

Trotz der erreichten Fortschritte bleiben große Aufgaben bestehen: Dazu zählen der Abbau von Stigmatisierung, der Schutz von Patientenrechten sowie die kontinuierliche Weiterentwicklung der Versorgungsstrukturen. Die ZfP-Gruppe stellt sich diesen Herausforderungen mit dem Anspruch, eine humane Psychiatrie zu gestalten, die sich konsequent an den Bedürfnissen der Menschen orientiert – im Geist der Reformideen von 1975.

Wer mehr über die historischen Hintergründe und die Entwicklung der Psychiatrie in Baden-Württemberg erfahren möchte, findet den ausführlichen Hintergrundtext hier: