„Wenn Alkoholkonsum schädlich wird“

Das Zentrum für Psychiatrie Winnenden veranstaltet am 6. Februar 2013 um 18 Uhr am Standort in Schwäbisch Gmünd einen Informationsabend mit dem Thema „Wenn Alkohol schädlich wird“. Referent ist Samer Schleusener, er ist Oberarzt der Tagesklinik und Ambulanz für Suchttherapie. Die Veranstaltung findet in der Tagesklinik im Haus der Gesundheit Schwäbisch Gmünd statt, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Der Spezialist für Suchtmedizin informiert an diesem Abend auch über das Konzept des tagesklinischen Behandlungsangebots in der Suchttherapie. Laut der Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V. trinken mindestens 6 Millionen Bundesbürger so viel Alkohol, dass Sie ihre Gesundheit damit ernsthaft gefährden. Eine Gesundheitsgefährdung besteht bereits dann, wenn die Grenze zum riskanten Alkoholkonsum überschritten ist. Ein riskanter Alkoholkonsum liegt vor, wenn die durchschnittliche tägliche Alkoholmenge bei Frauen 20 Gramm reinen Alkohol und bei Männern 40 Gramm reinen Alkohol (nach der Weltgesundheitsorganisation (WHO)) überschreitet. 40 Gramm Reinalkohol ist zum Beispiel in einem Liter Bier oder ein halbem Liter Wein enthalten. Rund 1,5 Millionen Menschen in Deutschland sind alkoholabhängig. Durch eine erhöhte Menge Alkohol steigt das Risiko von Gesundheitsschäden. Hierzu zählen beispielsweise erhöhter Blutdruck, Lebererkrankungen, Krankheiten des Herzes mit Herzschwäche, Herzrhythmusstörung und Herzinfarkt oder Schlaganfall. Neben dem Rauchen sind Alkoholprobleme damit eines der verbreitetsten Gesundheitsprobleme in Deutschland überhaupt. „Das Thema Alkoholismus wird in der Gesellschaft oft tabuisiert, es handelt sich dabei aber nicht um eine Willens- oder Charakterschwäche, sondern um eine Krankheit, bei der es während einer Therapie sehr gute Heilansätze gibt“, so Dr. Christopher Dedner, Ärztlicher Direktor des Klinikums und Chefarzt der Klinik für Suchttherapie am Zentrum für Psychiatrie Winnenden. Durch eine frühzeitige Therapie können Gesundheitsschäden, die durch den Konsum entstehen, gut entgegengewirkt werden. Der Wille des Patienten, etwas zu verändern steht für eine erfolgreiche Behandlung im Vordergrund. Die Patienten haben, so Dedner, oft Angst vor einer stationären Betreuung Tag und Nacht in einer Klinik. Je nach Schwere der Erkrankung ist neben einer stationären Behandlung auch eine Behandlung in Tageskliniken möglich. Die Patienten sind abends und am Wochenende zu Hause und tagsüber in der Klinik. Für Betroffene, die sich beispielsweise erst im Frühstadium einer Suchterkrankung befinden oder nach einer Abstinenz kurzfristig rückfällig geworden sind, ist dieses Angebot gut geeignet. Auch nach einem stationären Aufenthalt bietet die Tagesklinik Unterstützung bei der weiterführenden Therapie. Im Haus der Gesundheit in Schwäbisch Gmünd bietet das Zentrum für Psychiatrie Winnenden 18 Behandlungsplätze im tagesklinischen Rahmen an. Die Behandlungsdauer beträgt in der Regel drei Wochen. Im Mittelpunkt stehen die Entzugs- und Motivationsbehandlung. Dabei wird der persönliche Konsum reflektiert und der Veränderungsbedarf geklärt. Die Patienten werden über den schädlichen Konsum, Missbrauch sowie Abhängigkeit informiert und es werden Lösungswege auch über weiterführende Behandlungsangebote aufgezeigt. Ein multiprofessionelles Team aus Ärzten, Psychologen, Fachpflegern, Sozialtherapeuten sowie Ergotherapeuten betreut dabei die Patienten.