Bluthochdruck ist Risikofaktor Nummer 1 für einen Schlaganfall

Vor kurzem haben sich Winnender Bürgerinnen und Bürger in einem signalroten Doppeldecker-Bus auf dem Marktplatz in Winnenden über Schlaganfall-Risiken und Symptome aufklären lassen.

Bei knapp 300 Personen unterschiedlichen Alters wurden Blutdruck und Blutzucker gemessen. „Beides sind Risikofaktoren für einen Schlaganfall“, sagt Professor Ludwig Niehaus, der mit seinem Team vom Klinikum Schloß Winnenden für die Messungen und Beratungsgespräche vor Ort war. Auch Experten des DRK sowie Mitglieder der Schlaganfall-Selbsthilfegruppe Rems-Murr Winnenden standen tatkräftig zur Verfügung. Die Interessierten konnten anhand eines Schlaganfallchecks ihr Risiko testen und im Anschluss gleich ein Beratungsgespräch vor Ort mit den Experten durchführen. „Viele Bürgerinnen und Bürger haben die Möglichkeit zum Beratungsgespräch wahrgenommen“, sagt Pflegedienstleiterin Petra Mildner-Bauer von der Klinik für Neurologie und Neuroradiologe am Klinikum Schloß Winnenden. Das Wissen um einen hohen Blutdruck sei aber immer noch gering, der Richtwert ist 140/90 mmHg. „Bei viel zu vielen Messungen kam ein zu hoher Blutdruck raus. Hier sind mehr Aufklärung und vor allem regelmäßige Messungen wichtig, da der Blutdruck oftmals zunächst keine Beschwerden hervorruft, dabei aber bereits das Schlaganfall-Risiko erhöhen kann. Wir hoffen, dass wir mit dieser Aktion einen Schritt weiter gekommen sind, um die Bevölkerung für das Thema Schlaganfall und Risikofaktoren zu sensibilisieren“ so Mildner-Bauer. Auch laut der Deutschen Schlaganfall Hilfe könne die frühzeitige Erkennung und Behandlung des Bluthochdrucks das Schlaganfall-Risiko um bis zu 40 Prozent senken. Winnendens Oberbürgermeister Hartmut Holzwarth war ebenfalls vor Ort und unterstützte die Aktion. Er ist bereits Schirmherr der 2010 gegründeten Schlaganfallselbsthilfegruppe Rems-Murr Winnenden. Ein weiteres wichtiges Thema bei der Aktion war vor allem die Sensibilisierung, im Ernstfall schnell die Notrufnummer 112 anzurufen. Denn hier gelte: „Time is Brain“ (Zeit ist Gehirn), so der Schlaganfallexperte Professor Niehaus. In Deutschland erleiden jährlich etwa 250.000 Menschen einen Schlaganfall. Allein in Baden-Württemberg sind pro Jahr mehr als 40.000 Menschen von den Folgen dieser Erkrankung betroffen. Um dauerhafte Behinderungen und weitere Schlaganfälle zu verhindern, sind die sofortige Behandlung in einer qualifizierten neurologischen Klinik und die Ursachensuche beim Spezialisten entscheidend. Weitere Informationen zur Schlaganfallbehandlung im Klinikum Schloß Winnenden gibt es im Internet unter www.zfp-winnenden.de. Die nächsten Informationsveranstaltungen zum Thema Schlaganfall finden am Sonntag, 16. Juni 2013 von 13 bis 17 Uhr im Rahmen des Tages der offenen Tür im Klinikum Schloß Winnenden statt.