Therapie + Beratung

Zentrales Anliegen ist uns in der Klinik für Allgemeinpsychiatrie und Psychotherapie ein wertschätzender Umgang mit unseren Patient*innen, der sämtlichen Bedürfnissen, Fähigkeiten und Einschränkungen gerecht wird.

Mit dem Ziel, die Lebensqualität psychisch erkrankter Menschen im fortgeschrittenen Alter zu verbessern, setzen wir moderne Therapieverfahren ein, suchen den Austausch mit Angehörigen, Haus- und Fachärzt*innen, Pflegediensten und Sozialstationen.

    Wichtige Bestandteile unseres multimodalen Behandlungskonzepts sind neben störungsspezifischen Pharmakotherapien milieutherapeutische und systemische Therapieverfahren, z.B.
     

    • Einzel- und Gruppentherapien
    • Qualifizierte Entgiftung bei Sucht im Alter
    • Elektrokonvulsionstherapie (EKT)
    • Fachtherapien wie Ergo- und Physiotherapie
    • Aktivierungsverfahren wie Gartentherapie
    • Entspannungsverfahren wie Aromapflege
    • Validationstherapie
    • Biographiearbeit

    Älterwerden und psychische Erkrankungen bringen große Veränderungen für das Leben und den Alltag mit sich. Der Sozialdienst der Klinik für Alterspsychiatrie und Alterspsychotherapie möchte Sie und Ihre Angehörigen im Rahmen der Behandlung informieren, beraten und unterstützen.

    Gemeinsam mit Ihnen suchen wir nach individuellen Antworten und Lösungen.

    Wir beraten Sie gerne:

    • über Möglichkeiten zur Weiterversorgung im häuslichen Umfeld
    • bei Entscheidungen für eine neue Wohnform
    • in sozialrechtlichen Angelegenheiten wie z.B. Pflegeversicherung, Sozialhilfe, Betreuungsrecht und Vorsorgevollmacht
    • bei Fragen zu Reha-Maßnahmen 
    • bei der Gestaltung von Hilfen zur Alltagsbewältigung und Tagesstruktur z.B. Selbsthilfegruppen, Betreuungsangebote, Tagespflege, Freizeitangebote

    Wir sind für Sie da:

    Station A1
    Christina Keidel: 07195 900 2725
    C.Keidel@zfp-winnenden.de

    Fabienne Kolwe: 07195 900 2726
    F.Kolwe@zfp-winnenden.de

    Tagesklinik A1
    Christina Keidel: 07195 900 2725
    C.Keidel@zfp-winnenden.de

    Station A2
    Caren Hammer: 07195 900 2745
    C.Hammer@zfp-winnenden.de

    Station A3
    Sabine Ehrenreich: 07195 900 2766
    S.Ehrenreich@zfp-winnenden.de

    Station A4
    Fabienne Kolwe: 07195 900 2726
    F.Kolwe@zfp-winnenden.de

    Station B2
    Tanja Heesen: 07195 900 2767
    T.Heesen@zfp-winnenden.de

    Tagesklinik S6
    Sabine Ehrenreich: 07195 900 2766
    S.Ehrenreich@zfp-winnenden.de

    Psychiatrische Institutsambulanz (PIA)
    Antje Schindler: 07195 900 2791
    A.Schindler@zfp-winnenden.de

    Fabienne Kolwe: 07195 900 2726
    F.Kolwe@zfp-winnenden.de

    Weitere Informationen zu Angehörigengruppen

    Die Klinik für Alterspsychiatrie und Psychotherapie lädt interessierte Menschen ein, sich als Laienhelfer*innen zu engagieren. In dieser Funktion verbringen Sie Zeit mit Erkrankten, z. B. bei Gesprächen oder Spaziergängen. Als Laienhelfer*innen werden Sie von uns begleitet, unterstützt und über Erkrankungen und den Umgang mit älteren Personen geschult.

    Auch im Alter bleiben wir von seelischen Störungen und Krankheiten nicht verschont. Manche unterscheiden sich nicht von denen jüngerer Jahre. Andere Krankheiten erscheinen im Alter in eigener Weise. Wieder andere Krankheiten treten erst im fortgeschrittenen Alter auf. Die nachfolgende Aufstellung soll Ihnen eine Übersicht geben, wie die Vielfalt aussieht. Da wir während unseres Lebens in der Regel auf solche Veränderungen nicht vorbereitet werden, halten wir es für wichtig, dass sie einige kennen:

    • Depression im Alter
    • Lebensmüde Gedanken, Versuche sich das Leben zu nehmen (Suizidversuche)
    • Trauerreaktionen und verlängerte Trauerreaktion
    • Suchtprobleme und -erkrankungen Alter (besonders Alkoholabhängigkeit und Medikamentenabhängigkeit)
    • Demenzielle Erkrankungen (mit der Alzheimer-Krankheit als häufigste Form, aber auch Folgen von Parkinson-Krankheit, Durchblutungsstörungen des Gehirnes infolge Schlaganfall oder chronischen Blutdruckproblemen) mit damit verbundenen Persönlichkeits- Gedächtnis-, Orientierungs- und Verhaltensänderungen
    • Sinnestäuschungen („Halluzinationen“) etwa bei Erkrankungen der Augen oder der Ohren
    • Psychische Auswirkungen von körperlichen Krankheiten (hormonelle Störungen, chronische Schmerzkrankheiten, Herzschwäche, Entzündungen des Gehirnes)
    • Delir und prädelirante Zustände (rasch eintretende Verwirrtheitszustände durch mehrere Ursachen, die zusammentreffen)
    • Psychische Auswirkungen von körperlichen Behinderungen (etwa nach Krebsoperationen, wegen Inkontinenz)
    • Sexuelle Störungen im Alter
    • Anpassungsstörungen (z. B. an das Älterwerden, durch den Übergang von Berufs- und Rentenleben, infolge von Verlust von Menschen, Tieren, Orten oder Aufgaben, Kränkungen durch Menschen oder Krankheiten, Konfliktsituation („Generationskonflikte“, Erbschaftsstreitigkeiten)
    • Menschen mit langjährigen psychiatrischen Störungen (z. B. ADHS, Paranoide Schizophrenie, Bipolarer Störung, Persönlichkeitsstörungen, Zwangserkrankungen, Angststörungen, Autismus-Spektrum-Krankheiten)

    Diese Liste stellt eine Auswahl dar – jede Krankheit ist individuell und kann sich von Mensch zu Mensch unterschiedlich zeigen.

    Psychopharmaka sind Medikamente, die aufgrund von seelischen Störungen verordnet und eingenommen werden. Medikamente haben heilende Wirkungen, können aber auch Nebenwirkungen hervorrufen. Besonders im Alter, wo die Anzahl bei vielen Menschen zunimmt, kann die Medikamentenliste durchaus so für Verunsicherung sorgen. Medikamente, und das sind nicht nur Psychopharmaka, können selbst psychische Symptome verursachen, z. B. blutdrucksenkende Medikamente, Antiparkison-Medikamente, Schilddrüsenmedikamente. 

    Wichtige Medikamentengruppen im Bereich der Psychiatrie sind etwa: 

    • Antidepressiva – Medikamente zur Behandlung von depressiven Störungen
    • Antipsychotika (Neuroleptika) – Medikamente zur Behandlungen von psychotischen oder wahnhaften Störungen
    • Phasenprophylaktische Medikamente – Medikamente zur Behandlung von Bipolaren Erkrankungen (sehr alter Ausdruck: „manisch-depressiv“)
    • Anxiolytika – Medikamente zur Behandlung von Angststörungen – eine nicht unproblematische Gruppe, da diese zum Teil eine Abhängigkeit hervorrufen können
    • Medikamente bei Schlafstörungen – auch diese Gruppe wird in Deutschland viel nachgefragt, auch hier können einige eine Abhängigkeit hervorrufen
    • Medikamente bei Demenz – es gibt Wirkstoffe, denen man eine zeitweilige Steigerung der Hirnleistung nachsagt. Tatsächlich können 30-50% aller Behandelten von der Einnahme eine Zeitlang ihre Lebensqualität besser aufrechterhalten. Kürzlich sind Infusionen mit Antikörper entwickelt worden. In Deutschland werden diese frühestens im Herbst 2025, eher Anfang 2026 verfügbar sein – jedoch sind die Anforderungen, die für die Behandlung erfüllt sein müssen recht hoch; auch Nebenwirkungen müssen beachtet werden. 

    Wie bei vielen anderen Medikamenten ist es nötig, bei bestimmen Psychopharmaka, die Dosis an das Alter anzupassen. Hier sind vor allem aber Veränderungen durch das Alter zu beachten: Einschränkungen der Funktion von Herz, Leber und Niere sowie Zuckerkrankheit („Alterszucker“) sind hier besonders wichtig.

    Je älter wir werden, desto mehr treten zwei Wünsche in ein Spannungsfeld: Zum einen „autonom“ zu sein, also selbst über sich bestimmen zu können, zum anderen aber auch der Wunsch nach Versorgung, quasi „abhängig“ zu werden. So kommt es gar nicht selten im Alter zu Situationen, die ungeahnte Schwierigkeit hervorrufen können, ja, sogar zu Konflikten in Ehen und Familien führen können. Die Frage, was „man“ tun kann, um möglichst lange – auch gerade angesichts nachlassender Kräfte – selbstbestimmt leben zu können, ist gar nicht so einfach zu beantworten und in Wirklichkeit umzusetzen. Doch in vielen Lebenssituation lohnt sich der Weg.

    Was sind grundsätzliche Elemente von selbstbestimmtem Leben im Alter? 

    • Weniger ist mehr: Lassen Sie sich die Geschichte des berühmten Pianisten Artur Rubinstein (1887-1982) in Erinnerung rufen. Er war bekannt für sein Klavierspiel. Selbst im hohen Alter spielte er perfekt. Das für uns hier wichtige ist: Die Anzahl der Stücke, die er spielte, wurde immer kleiner – er konzentrierte sich auf wenige Stücke, die er aber gut spielte. Welch gutes Beispiel für den älteren Menschen, der autonom bleiben möchte: Das Lernen, Dinge loszulassen, abzugeben ist eine wichtige Strategie. So kann es auch im Alter wichtig werden, zu lernen, „nein“ zu sagen – etwas, das man früher nicht gelernt hat oder sich nicht erlaubt hat.
    • Bewegung und Beweglichkeit: Muskeln, Sehnen, Knochen, Gelenke - sie verdienen Aufmerksamkeit, wenn wir selbstbestimmt bleiben wollen. Diese Strukturen, vor allem im Bereich Gesäß – Oberschenkel – Unterschenkel sollten in Betrieb bleiben! Die Lösung: Regelmäßige Bewegung. Auf der eigenen Gymnastikmatte, im Verein in der Seniorengymnastik, wer mag auch im auf Ältere eingestellten Fitness-Zentrum.
    • Soziales Leben: Der Mensch ist ein soziales Wesen. Dazu ist es notwendig, so lange es geht, soziale Kontakte zu erhalten. Bedenken Sie: nicht jeder kommt mit den neuen Techniken zurecht. Die Fähigkeit, zu telefonieren oder – ganz „altmodisch“ – einen Brief womöglich von Hand zu schreiben, kann ein wertvolles Hobby werden.