Die größten Feinde der Erinnerung sind die Verdrängung und die Lüge

ZfP Klinikum Schloß Winnenden erinnert und mahnt anlässlich des Gedenktags an die Opfer des Nationalsozialismus

Heute – am 27. Januar - ist der „Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“, an dem bundesweit an die Geschehnisse der damaligen Zeit erinnert wird. Auch das ZfP Klinikum Schloß Winnenden gedenkt an diesem Tag und hat bereits am Freitag im ZfP-Schlosspark und bei einer Aus-stellung daran erinnert. 1834 gegründet und seit Beginn durch den humanistischen Ansatz des ersten Ärztlichen Direktors, Dr. Albert Zeller, geprägt, gab es auch in der Geschichte - von der Heilanstalt Winnental zum heutigen ZfP Klinikum Schloß Winnenden - ein dunkles Kapitel. Psychisch kranke und behinderte Menschen wurden in der NS-Zeit als „lebensunwert“ eingestuft und waren unter den ersten Opfern der „ökonomischen Nützlichkeitserwägung“ des NS-Regimes. Insgesamt fielen dieser „Euthanasie-Aktion“ während des Zweiten Weltkriegs rund 300.000 Menschen zum Opfer. 396 Patient*innen der damaligen Heilanstalt Winnental wurden 1940/1941 in Grafeneck und Hadamar ermordet.

„Diese Vergangenheit in eine Beziehung zur Gegenwart und Zukunft zu setzen und Lehren aus ihr zu ziehen – das ist der Sinn unseres Erinnerns. Wir erinnern uns aus Respekt vor den Opfern“, sagt der Kaufmännische Direktor Bernd Czerny bei der Gedenkveranstaltung. „Die größten Feinde der Erinnerung sind die Verdrängung und die Lüge. Wir dürfen nicht zulassen, dass Holocaust-Leugner und Extremisten aller Art in unserem Land Beifall oder auch nur Verständnis finden. Wer gegen Minderheiten, Asyl-suchende oder Juden hetzt, wer Anderen die Menschenwürde abspricht, hat nichts aus unserer Geschichte gelernt. Treten wir solchen Leuten entschieden entgegen. Es gilt, die Werte des Grund-gesetzes auch an den Tagen nach den Großdemos zu leben und dahinter zu stehen, auch wenn es kompliziert wird. In Diskussionen im Kleinen den Mut zu haben, sich entgegenzustellen. Und für Miteinander, Gemeinwohl und Menschlichkeit einzutreten in den kleinen Entscheidungen des Alltags“,
so Czerny.