Leben mit Schizophrenie

Informationsveranstaltungen im Klinikum Schloß Winnenden anlässlich des Welttags der seelischen Gesundheit.

Der Welttag für seelische Gesundheit steht in diesem Jahr unter dem Motto „Leben mit Schizophrenie". Der Welttag wurde 1992 von der World Federation for Mental Health (WFMH) mit Unterstützung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) eingeführt und thematisiert jedes Jahr ein zentrales gesellschaftliches Problem. Schizophrenie ist eine schwere psychische Erkrankung, von der etwa ein Prozent der Bevölkerung mindestens einmal im Leben betroffen ist. Dabei handelt es sich um eine Erkrankung, die mit vielen Vorurteilen behaftet ist. Für die Betroffenen hat dies häufig Ausgrenzung zur Folge. Der diesjährige Welttag für seelische Gesundheit möchte für diese seelische Erkrankung sensibilisieren und zu einer Entstigmatisierung der Betroffenen beitragen.
Charakteristisch für eine Schizophrenie sind Halluzinationen und Wahnbildungen, außerdem kommt es zu Störungen des Denkens und der Sprache. Auch die Gefühle werden von der Krankheit beeinträchtigt: Die Betroffenen werden von Ängsten oder Depressionen überwältigt, oder sie empfinden Heiterkeit in Situationen, in denen andere Menschen eher traurig sind. Eine Schizophrenie betrifft die gesamte Person im Denken, Fühlen und Handeln. Die Behandlung erfolgt in der Regel in einem psychiatrischen Fachkrankenhaus. Rund 30 Prozent der Erkrankten werden wieder völlig gesund. Die Behandlung der Krankheit hat sich durch neue Medikamente (Antipsychotika) in den letzten Jahrzehnten entscheidend verbessert: Die quälenden Gedanken und Gefühle können den Patienten oft genommen werden. Daneben ist eine Psychotherapie und auch der individuelle Kontakt zum Pflegepersonal (Bezugsperson) unerlässlich. Eine intensive Betreuung des Patienten ist in allen Lebensbereichen notwendig. Insbesondere die Rehabilitation soll nach dem Abklingen der akuten Symptome für die Wiedereingliederung in Familie und Beruf sorgen.
Das Klinikum Schloß Winnenden lädt anlässlich des Welttags der seelischen Gesundheit alle Interessierten zu folgenden Informationsveranstaltungen ein:
Dienstag, 14. Oktober 2014
Informationsveranstaltung „Wahn im Alter“

Referentin: Dr. Karin Ademmer, Chefärztin der Klinik für Alterspsychiatrie und –psychotherapie, Klinikum Schloß Winnenden, Andachtssaal, 19 Uhr
Der Welttag der seelischen Gesundheit richtet unsere Aufmerksamkeit in diesem Jahr auf Wahn und Halluzinationen. Auch Menschen in der zweiten Lebenshälfte sind davon betroffen. Ein Wahn kann sich in der Gesellschaft auch zusammen mit anderen Symptome zeigen wie bei der Schizophrenie. Er kann als Ausdruck eines inneren Leidens bei Menschen mit Mangel an Kontakten und sozialen Bindungen erscheinen. Personen mit Einschränkungen des Seh- und Hörvermögens können wahnhafte Störungen entwickeln. Auch als Begleiter einer Demenzerkrankung kann der Wahn in unterschiedlichen Phasen und Formen auftreten. Der Vortrag lädt Betroffene und Angehörige auch zum gemeinsamen Austausch ein.
Donnerstag, 16. Oktober 2014
Informationsveranstaltung „Mit Schizophrenie leben“

Referent Dr. Thomas Schlipf, Chefarzt der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Klinikum Schloß Winnenden, Andachtssaal, 19 Uhr.
Bei diesem Vortrag wird kurz die „Geschichte der Schizophrenie“ skizziert. Schwerpunkt des Vortrags werden die aktuellen psychiatrischen Modelle der Schizophrenie sein sowie die Möglichkeiten aufgezeigt mit Schizophrenie zu leben. Es werden aktuelle Therapiemethoden dargestellt, aber auch Vorstellungen zur Inklusion, „Recovery“, „Empowerment“ und weitere Ideen zum „Leben mit Schizophrenie“.
Die Teilnahme an den Informationsveranstaltungen ist kostenlos. Nach den Vorträgen besteht die Möglichkeit zum gemeinsamen Austausch mit den Fachexperten. Weitere Informationen gibt es bei Michiko Pubanz, Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit am Klinikum Schloß Winnenden, E-Mail: M.Pubanz@zfp-winnenden.de, Telefon: 07195 900-2004. Der Andachtssaal ist auch für Personen mit einer Gehbehinderung über einen Aufzug zu erreichen. In diesem Fall wenden Sie sich bitte an den Zentralen Empfang des Klinikums.