Ein „Grüner Kompass“ für mehr Umwelt- und Klimaschutz am Arbeitsplatz

Das Klinikum Schloß Winnenden gibt Beschäftigten einen Wegweiser für nachhaltiges Wirtschaften an die Hand

Im Oktober hat das Klinikum Schloß Winnenden erstmals ein eigenes Umwelt-Handbuch veröffentlicht. Der „Grüne Kompass“ soll den Beschäftigten Leitplanken für den betrieblichen Umwelt- und Klimaschutz setzen und sie dabei unterstützen, den Ressourceneinsatz in dem Fachkrankenhaus zukünftig noch effizienter zu planen und zu handhaben.

Das Handbuch ist ein wichtiges Instrument innerhalb des Zielkonzepts, das von dem Krankenhausunternehmen im Rahmen der baden-württembergischen Wirtschaftsinitiative Nachhaltigkeit (WIN) entwickelt wurde. Neben der verstärkten Nutzung erneuerbarer Energiequellen soll der „Grüne Kompass“ den Mitarbeitenden die ökologischen Auswirkungen ihrer Arbeit verdeutlichen und mit praxistauglichen Vorgaben zur Verringerung des CO2-Fußabdrucks im Klinikalltag beitragen. Um dabei zügig voranzukommen, beinhaltet der „Grüne Kompass“ nicht nur die im Klinikum eingeleiteten Maßnahmen, sondern nennt auch messbare Ziele. Neben dem weiteren Ausbau der Photovoltaik im Bereich der Gebäudetechnik hat sich das Klinikum in seinem Umweltprogramm auch den Erhalt des Baumbestandes und die naturnahe Pflege des Schlossparks auf die Fahnen geschrieben hat. Dafür sollen konsequent Bäume nachbepflanzt sowie ein Bachlauf und Schilfgürtel am Teich angelegt werden.

Bereits jetzt lassen sich die umfassenden Vorkehrungen des Klinikums für den Umwelt- und Klimaschutz sehen. So wurden in den vergangenen Jahren nicht nur bei Neubauten, sondern auch bei energetischen Sanierungen von Bestandsgebäuden stets emissionsmindernde Lösungen favorisiert. Bei der Neuanschaffung von Dienstfahrzeugen liegt der Fokus heute auf E-Mobilität. Schon länger profitieren die Mitarbeitenden – und die Umwelt - von Jobtickets und mittlerweile auch von der Möglichkeit, teilweise im Homeoffice zu arbeiten. Noch vor der Corona-Pandemie hat man die Digitalisierung von Prozessen sowohl für administrative als auch für kommunikative Zwecke stark forciert. Auch beim Abfallmanagement stehen Nachhaltigkeitskriterien im Vordergrund. Bei den Mitnahmebehältern im Personalcasino verzichtet man ganz auf Kunststoff und nutzt stattdessen kompostierbaren Zuckerrohr.

Doch klar ist auch: In einem Krankenhausbetrieb sind der Wiederverwertbarkeit von Materialien Grenzen gesetzt. Deshalb verweist der Wegweiser darauf, dass sich der Anspruch an hochwertige medizinische Dienstleistungen direkt am Patienten nicht immer konfliktfrei mit konsequentem Umwelt- und Klimaschutz vereinbaren lässt. Dass ist zweifelsfrei der Fall, wenn es gilt, sichere Hygienestandards einzuhalten. Bei aller Entschlossenheit, sparsam mit Ressourcen umzugehen, gebe es dann keine Alternative zur Nutzung von Einwegmaterialen. Vielmehr gehe es auch unter diesen Umständen darum, die Umweltbelastungen innerhalb der Einflusssphäre der einzelnen Beschäftigten so gering wie möglich zu halten. Dabei ermutigt die Geschäftsleitung die Belegschaft explizit, „beim Entdecken und Erfassen der Umweltauswirkungen wertvolle Hinweise und Ideen einzubringen“.

Beim Umwelt- und Klimaschutz zieht das Winnender Zentrum für Psychiatrie (ZfP) an einem Strang mit seinen Schwesterzentren an den Standorten Wiesloch und Weinsberg. Die drei ZfP unter Geschäftsführerin Anett Rose-Losert koordinieren ihr Nachhaltigkeitsmanagement eng und schöpfen dadurch Synergieeffekte aus. Gemeinsames Ziel ist die Klimaneutralität zum frühestmöglichen Zeitpunkt, spätestens jedoch zum Jahr 2050. „Viele unserer Mitarbeitenden verhalten sich bereits heute vorbildlich in puncto Klima- und Umweltschutz. Doch wir wissen auch, dass Umweltbewusstsein nicht einfach von oben nach unten verordnet werden kann. Wir brauchen dabei jede und jeden Einzelnen aus unserer Belegschaft. Als Arbeitgeber unterstützen wir alle, die sich für unsere Nachhaltigkeitsziele einsetzen, nach Kräften,“ so der Appell der Geschäftsführerin.

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